Ilz - Bayerischer Wald

Ein absoluter Klassiker im Bayerischen Wald - die obere Ilz!
Ein absoluter Klassiker im Bayerischen Wald - die obere Ilz!

Die Ilz entwässert ein 851 km² großes Niederschlagsgebiet zwischen den Bergen Brotjacklriegel (974 m) im Westen, Rachel (1453 m) und Lusen (1373 m) im Norden und Dreisessel (1332 m) im Osten.

Durch das Triften wurde schon sehr früh in den natürlichen Flusslauf der Ilz und ihrer Nebenflüsse eingegriffen. Auch heute noch sind lange Abschnitte dieser Zuflüsse trockengelegt und nur bei Schmelzwasser befahrbar.

Die Ilz selbst ist jedoch nur auf ihren letzten Kilometern betroffen.

 

Die Ilz entsteht durch den Zusammenfluss von Kleiner und Großer Ohe östlich von Eberhardsreuth. Je nach Wasserstand können auch Teilstücke weiter flussaufwärts gefahren werden, diese stellen jedoch weitgehend mittleres, auf kurzen Teilstrecken schweres Wildwasser dar.

Wird die Ettlmühle an der Straßenbrücke zwischen Eberhardsreuth und Nendlnach als Einstieg gewählt, sollte die Ilz gut Wasser haben, da ein Wehr nach ein paar Kilometern einen großen Teil davon ableitet. Der „klassische“ Einstiegsort mit guter Parkmöglichkeit an der Straßenbrücke ist daher die Further Säge.

 

Nach einer spritzigen Rechtskurve unmittelbar nach dem Einstieg mündet von rechts der Wehrkanal und bringt einen spürbaren Wasserzuschuss. Die Ilz beruhigt sich auf den nächsten Metern wieder etwas, ehe einer langgezogenen Kurve mit leichten Schnellen der Rückstau des Ohmühler Wehrs folgt.

Ein Besichtigen oder Umtragen vom linken Ufer aus ist einfach, eine Befahrung über die Bootsrutsche auf der rechten Wehrseite dank Felsen im Unterwasser eher materialintensiv.

Die folgenden 300 Meter sind bei wenig Wasser etwas steinig und vor allem Faltbootfahrer sollten hier lieber ein paar Meter weiter umtragen. Ist das abgezweigte Wasser wieder zurück geht es sofort flott um die nächste Kurve.

 

Die nun folgende Strecke bis zur Schrottenbaummühle weist immer wieder leichte Wildwasserabschnitte auf, wobei die schwerste Passage leicht auf dem Wanderweg umtragen werden kann.

Quasi zum Aufwärmen springt die Ilz recht munter über ein paar Steine in eine kleine Waldschlucht hinein, die den Charakter des folgenden Abschnittes erahnen lässt.

Wer auf diesem Abschnitt schon echte Probleme hat, sollte den Fluss kurz vor dem Dießensteiner Katarakt, auch Drosselberg genannt, verlassen und sich einem weiter flussabwärts liegenden Abschnitt zuwenden. Eine Zufahrt über die Ortschaft Ellersdorf ist problemlos möglich. Vom Fluss her erkennt man diese Stelle an einem gemauerten Abschnitt am linken Ufer.

 

Die Ilz verschwindet nun für längere Zeit in einer dunklen Waldschlucht. Gleich die erste Stelle ist die schwerste des Flusses (je nach Wasserstand WW 2 bis 3).

Wegen möglicher Baumhindernisse sollten die folgenden 300 Meter zuerst vom Wanderweg am linken Ufer aus besichtigt werden. Bei Hochwasser ist diese Passage wuchtiges Wildwasser mit hohen Wellen!

Nach diesem spritzigen Katarakt bietet die Ilz weiterhin ab und zu eine sportliche Einlage, ohne jedoch noch einmal so schwierig zu werden wie am Anfang (WW 1 bis 2).

Im Rückstau des Dießensteiner Wehrs können wir uns ein wenig verschnaufen. Wegen des groben Schüttgutes im Unterwasser sollte vor einer eventuellen Befahrung eine genau Besichtigung vom linken Ufer aus erfolgen.

Nach der Wasserrückführung öffnet sich die Waldschlucht etwas und wirkt dadurch gleich um einiges freundlicher. Ein paar kleine Stromschnellen weiter folgt das nächste Wehr, das der Schneidermühle. Eine Umfahrung des Hauptwehrs links auf einem Seitenarm ist die einfachste Lösung, vor allem wenn man an dieser Straßenbrücke bereits seine Fahrt beenden will.

Auf all diejenigen, die noch bis zur Schrottenbaummühle weiterpaddeln wollen, warten noch einige Meter leichtes Wildwasser bis sich die Ilz ganz in einen ruhigen Wanderfluss verwandelt.

 

Ein absolutes MUSS in der Schrottenbaummühle ist natürlich eine Portion Topfenstrudel mit Vanilleeis und Sahne zu einer großen Tasse Kaffee.

Anschließend könnte man weiterpaddeln bis nach Passau, wo die Ilz in die Donau mündet. Genießer bestellen allerdings doch lieber eine zweite Portion und bleiben noch ein wenig sitzen ...

 

21. Mai 2017

August 2010

Etappen und Entfernungen

+ Furth bis Schrottenbaummühle

12 km (eine Passage WW2+, sonst WW1-2; bei hohen Wasserständen spürbar schwerer.)

+ Furth bis Passau

37 km (eine Passage WW2+, sonst WW1-2; bei hohen Wasserständen spürbar schwerer, lange Flachwasserstrecke im Stausee Oberilzmühle.)

 

Beste Zeit

Im Frühjahr, je nach Schneelage im Winter auch Mai bis Juni und nach anhaltenden Regenfällen.

 

Gefahren

Zahlreiche Wehre

Bei Hochwasser ist die Ilz im Bereich der Dießensteiner Leite kein Wanderbach mehr!

Im dunklen Moorwasser sind Baumhindernisse erst sehr spät zu erkennen!

 

Hinweis

Offiziell ist das Befahren der Ilz von Ettlmühle bis zur Mündung der Wolfsteiner Ohe in der Zeit vom 01. Mai bis zum 30. Juni verboten.

Das Befahren der Halser Schleife kurz vor Passau ist generell untersagt. Organisierte Veranstaltungen sind genehmigungspflichtig.

 

Fremdenverkehrsinfo

Tourist-Info Perlesreut-Fürsteneck, Unterer Markt 3, 94157 Perlesreut, Tel. 08555 9619 10, info@perlesreut.dewww.perlesreut.de

 

Bootsverleih

KKO Kajakladen, Markus Kapfer, Lieblmühle 4, 94051 Hauzenberg, Tel. 08586-947442, info@kajakladen.com,www.kajakladen.com

 

Camping

Gasthaus-Pension Schrottenbaummühle, Familie Anton Segl (übliches Basislager für Paddeltouren im Bayerischen Wald), Schrottenbaummühle 1, 94142 Fürsteneck, Tel. 08504-1739, info@schrottenbaummuehle.dewww.schrottenbaummuehle.de

 

Gastronomie

Die beste bayerische Küche weit und breit gibt es im Wirtshaus Hafner, Marktplatz 17, 94157 Perlesreut, Tel. 08555-699, mortl@hafner-wirtshaus.dewww.hafner-wirtshaus.de

 

Kanugewässer in der näheren Umgebung

IlzReschbachSaußbachDonau, Regen

 

Sehenswertes

Passau mit seiner sehenswerten Altstadt, seinem berühmten Dom und dem Römerkastell.

Das Museumsdor  am Rothauer See bei Tittling.

 

Alternativen

Wanderungen im Nationalpark/Naturpark Bayerischer Wald, im benachbarten Šumava-Nationalpark oder im Dreisesselgebiet, zahlreiche Schwimmbäder (z. B. Freyung, Grafenau) sowie viele beschilderte Radwege.

Klettergärten am Inn und am Kaitersberg. Der Kletterführer „Ostbayern – Fichtelgebirge, Steinwald & Bayerischer Wald“ von Christian Hartl ist im Panico-Verlag erschienen.

 

Buchtipps & Karten

+ Kanuwanderführer für Bayern vom Bayerischen Kanuverband

+ „Bayerischer Wald“ von Rosemarie und Nikolaus Pollmann, Bergverlag Rother

+ Lebensraum Fluß -Die gefährdete Ilz im Bayerischen Wald- von Hannes Burger, Morsak Verlag Grafenau

+ UK50-30 Naturpark Bayerischer Wald, südlicher Teil, 1:50.000, Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, Bayern, EAN: 9783899336382

 

März 1994

10. Juli1993

Juni 1987